Mittlerweile sind wir nur noch müde. Wann geht das endlich zu Ende? Es fühlt sich an wie ein Langstreckenlauf, von dem man nicht weiss, welche Länge er hat. Wäre ein Ende absehbar, könnte man mit voller Energie darauf zusteuern und wieder Pläne schmieden.
Nun hat man sich schon fast an seinen Kokon gewöhnt, gewisse Begegnungen hat man gar nicht vermisst, den Arbeitsweg in vollen Zügen ebenso wenig, man hat selber gekocht und gesund gegessen – also was blieb eigentlich auf der Strecke? Die Spontaneität, die Berührungen, Small-Talk mit der Verkäuferin, üppige Feste in geschlossenen Räumen ohne Angst vor einer Ansteckung, vollbesetzte Kinos. Man ist misstrauisch geworden. Die erste Frage lautet jeweils: Bist du geimpft? Falls dies nicht der Fall ist geht man in Deckung und behandelt die anderen wie Aussätzige. Nun muss die Gesellschaft wieder lernen, Vertrauen zu haben. Vertrauen in die eigene Gesundheit, in die Vernunft der Mitmenschen, in das Gesundheitssystem und in die Politik. Kritisches Hinterfragen ist erlaubt und erwünscht. Doch ein Zuviel an Misstrauen verunmöglicht es einem, wertvolle korrektive Erfahrungen zu machen. Um dieses Vertrauen ins Zusammenleben wieder aufzubauen, braucht es Zeit und Geduld. Wir können jedoch Vorreiterinnen sein und uns schon heute mit Mut, aber auch einem Quäntchen kritischer Vernunft, dem anderen zuwenden und so einen Schritt aus unserer Corona-Depression hinaus zu machen. Comments are closed.
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AutorinHallo! Ich bin Mirjam Schmidli, Coach und Organisationsberaterin. Ich möchte gerne Themen, welche mich beschäftigen und auch Sie vielleicht interessieren - mit Ihnen teilen. Es freut mich, wenn Sie mich hier ab und zu besuchen! Archiv
December 2021
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